Museum schon geschlossen, also Übernachtung. Wir landen im Fossil Coast B&B, einer Privatpension mit liebevoll dekorierten Räumen, ohne Abendessen und - trotz des zweiten Bs - ohne Frühstück. "Kein Problem", sagt die Gastgeberin, "fahrt zur High Street, da gibt es alles." Es gibt Subway, Pizza Hut und zwei indische Takeaways. Mehr Esslust versprechende Restaurants sind geschlossen. Nach Online-Suche betreten wir deshalb die etwas außerhalb gelegene Upside Down Eatery und treffen auf Renate aus Österreich, die mit ihrem Mann europäische Kochkunst mit "kiwi influence" anbietet. Wir sitzen, obwohl unangemeldet, sehr gemütlich mit Blick in die Küche, es schmeckt ausgezeichnet, die Weinempfehlung passt, die Rechnung auch.
Bein Einladen am nächsten Morgen tritt erst der Besitzer der Pension in Morgenmantel und
Wow! Erste Station: ein kleines Museum im kargen Wohnhaus des neuseeländischen Autors Ronald Hugh Morrieson. Er schrieb Kurzgeschichten und vier (immerhin verfilmte) Romane, trank zu viel und starb verarmt im Alter von 50 Jahren.
Zweite Station: der Museumsshop, vollgestopft mit Krimskrams. Mit viel Vertrauen in die potenziellen Kunden verzichtet man (zumindest zeitweise) auf Personal. Wir zahlen brav an der Museumskasse.
Dritter Stopp: eine unglaublich umfangreiche Sammlung alter Traktoren, landwirtschaftlicher Maschinen, Autos, Militaria nebst jedem erdenklichen Zubehör. Aufgepeppt wird die Szenerie durch passende lebensgroße Figuren, die teilweise so echt wirken, dass ich im Café einen ehemaligen Kommilitonen zu erkennen glaube.
Vierte Station: eine Bootstour zu Händlern und Walfängern des frühen 19. Jahrhunderts.
Fünfter Teil: viele detailreich gestaltete Dioramen mit Szenen des neuseeländischen Lebens nach dem Auftauchen der Europäer.
Wer noch kann, besucht eine Reihe von Themenräumen, wir können nicht.
Letzter Halt: das Café mit Erholungsfaktor und weiteren Dioramen zum Buch "Der Wind in den Weiden".
Der nicht gerade billige Besuch lohnt sich, wenn du dem Durchstöbern dieser Schatzkiste mindestens einen halben Tag und dir selbst einige kleine Erholungspausen zugestehst.
Braunes Schild: "Historic Site". Wir biegen in einen Feldweg ein und parken auf einer Wiese. Das angekündigte Blockhaus empfängt uns mit offener Tür und völlig leerem Innenraum. Ein Text an der Wand preist die historische Bedeutung und die Mühe des Erhalts. Mit sehr viel Phantasie gewähren die Gewehröffnungen einen Blick auf die feindliche Umgebung und die Hütte füllt sich mit Mobiliar und Menschen. Eintritt frei - Spende erwünscht.