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11:18:40 - non scholae sed vitae ...

Golf mal anders - 3 aus 66

Eigentlich sind es drei von rund zwanzig Plätzen im Großraum Reykjavik, die mich besonders fasziniert haben, weil sie so ein spezielles Island-Feeling auslösen. 

Golfen unter Dampf (Route 2)

Ein Course mitten in einem Geothermalgebiet. Es dampft und zischt, manchmal aus regulierten Auslässen, manchmal aber auch aus Erdspalten und Lavabrüchen. Alter Sport trifft junge Erde. 

Der Platz ist technisch und konditionell anspruchsvoll, dafür nicht überlaufen. Ich konnte ohne Voranmeldung spielen und hatte genug Muße, mich auf Schläge und Landschaft zu konzentrieren.

Golfklúbbur Hveragerðis | Gufudalur, 816 Hveragerði | http://ghg.is/

Zwischen Berg und Meer (Route 4)

Ganz Island ist Lava. Aber nirgends harmonieren deren Braun- und Schwarztöne so gut mit sattgrünen Fairways wie hier. Das ist nicht der einzige Grund, warum sich Brautarholt stolz "grünster Golfclub der Welt" nennt. 30 Mäh-Roboter und ein Elektromäher für Tees und Grüns bearbeiten 98 Prozent des Areals ohne fossile Brennstoffe. In der Tat wuseln die kleinen roten Mäher unermüdlich durchs Gelände ohne den Spielern zu nahe zu kommen.

Die 12 (ab 2024 18) Löcher sind abwechslungsreich. Mal hoch auf Klippen mit Aussicht bis zur Hauptstadt, mal nah am Wasser, mal eng zwischen Felsen, mal breit Richtung Clubhaus, jede Bahn hat ihren eigenen Reiz. Laut Golf Digest soll das der schönste Platz Islands sein. Dem widerspreche ich nicht.
Golfklúbbur Brautarholt | Brautarholt, 162 Reykjavík | http://www.gbr.is/

Abschied (Route 1)

Nur wenige Kilometer vor dem Flughafen Keflavik liegt dieser flache Platz, begrenzt von Meer, Lavafeldern und - einem Friedhof. Dem kommen meine Vorgänger beim Spiel so nah, dass sich einige Bälle zwischen die Grabstätten verirren und dort pietätvoll liegengelassen werden. Es regnet, der Wind verhindert jede Flugbahn-Planung und heult um den Turm der (sehenswerten) Kirche. Außer mir golfen noch zwei Unentwegte. Es gibt in der Nähe keine Siedlung, nur zwei museale Gebäude (verschlossen, aber mit Beschreibung) und das Clubhaus. Die Berge im Hintergrund verschwinden im Dunst, manchmal, wenn der Nebel aufreißt, sieht man aufsteigenden dunklen Rauch aus dem gerade aktiven Vulkan Fagradalsfjall. Eine beeindruckende Atmosphäre, aber nasse Schultern (kurz vor dem Rückflug wollte ich die Regenjacke trocken halten!!) und kalte Hände machen den Abschied von dieser golfbegeisternden Insel etwas leichter.
Golfklúbbur Vatnsleysustrandar |  Kálfatjarnarvöllur, 191 | http://www.gvsgolf.is/

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