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11:18:40 - non scholae sed vitae ...

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Fähre

Weil wir planlos reisen wollen, haben wir die Fähre zwischen Nord- und Südinsel nicht vorab gebucht. Am gewünschten Tag gibt es bei beiden Gesellschaften nur noch eine Nachtfahrt (mit Kabine, aber Ankunft 3:40) oder eine Möglichkeit um 10:00, jedoch ohne Kabine, nicht mal mit Sitzplatzreservierung. Weil wir flexibel sind, bleiben wir deshalb einen Tag länger in Wellington und reservieren bei Bluebridge, 8:15, Doppelkabine.

Beim Verlassen des Hotels (City Life Wellington) gibt es Ärger, weil die über Booking gezahlte und bestätigte Übernachtung noch einmal von der Kreditkarte abgebucht wurde. Erst nach einer heftigen Diskussion gibt es eine Rückbuchung. 
31 NZD fürs Parken bezahlt und quittiert. Zum Glück, denn zehn Tage später übermittelt der Autovermieter eine Strafe wegen unberechtigtem Parken samt eigener Bearbeitungsgebühr. Die Strafe abzuwenden, ist einfach, schwieriger wird die Erstattung der vom Vermieter erhobenen Gebühr durch den Parkhaus-Betreiber. Gut, dass wir neben der Parkquittung ein datiertes Foto des korrekt ausgelegten Parkscheins vorweisen können.

Etwas verspätet geht es zum Fähranleger. Das Navi führt uns an der erwarteten Abfahrt vorbei durch ein Hafenareal in eine schmale Zufahrt und vor ein verschlossenes Tor. Es ist zwar noch früh, aber gar kein Auto? Zweifel. Sind wir richtig? Sind wir nicht, dies ist die Zufahrt der anderen Fährgesellschaft. Also erst mal 70 Meter rückwärts aus der Gasse. Es ist noch dunkel, es regnet, Bordstein und begleitender Zaun sind nicht gut erkennbar. Geschafft. Der verständnisvolle Hafenarbeiter tröstet, wir seien nicht die einzigen Irrläufer. Er beschreibt uns den Weg aus diesem Hafenteil heraus und in einen anderen hinein. Gegen die maulenden Anweisungen des Navigationsgerätes gelangen wir zum richtigen Anleger. Und weil die Freundin gerne etwas früher da ist, sind wir jetzt trotz Umweg genau pünktlich.

Alle sehr freundlich. Das Autokennzeichen wird erkannt und wir mit Vornamen begrüßt. Gut geleitet geht es rein in den Schiffsbauch, es wird eng geparkt. "Bitte merken Sie sich das Deck!" Ja, das könnte später hilfreich sein. Per Rolltreppe zur Rezeption, Kabinenschlüssel geholt. Dann kleines Frühstück mit Muffin und Kaffee, letzter Blick auf das verschlafene Wellington und unsere Kabine aufgesucht. 

Die Cookstraße zwischen den Inseln ist berüchtigt für schlechtes Wetter und heftige Strömung. Wer schon einmal auf einem ausgebuchten Schiff bei Seegang die frei zugänglichen Toiletten benutzen musste, wird unseren Wunsch nach einer Zuflucht mit eigenem Bad nachvollziehen können. 
Zwar präsentiert sich die See heute nicht von ihrer schlechtesten Seite, aber nach Verlassen der schützenden Bucht rollt es ganz nett. Wir überstehen die nächsten fünf Stunden auf den frisch bezogenen Betten und nutzen das Bad nur zum Händewaschen. Der Seegang beruhigt sich nach dem Passieren von Arapaoa Island. Auf der letzten Strecke bis Picton erfreuen uns ein glattes Meer und blauer Himmel, bis wir - diesmal über etliche Treppen (!) - zum Auto zurückkehren.
Ein guter Anfang für den zweiten Teil der Reise.